Es zeichnete sich schon länger ab, aber nun besteht die Gewissheit. Künftig können wir keine Lizenzen für Webschriften über unser fonts.com Konto mehr vergeben. Das bedeutet, wir benötigen bei der Umsetzung von Webseiten neu immer die lizenzierten Webfonts-Dateien. Doch auch Schriften auf bestehenden Webseiten, welche durch uns über fonts.com lizenziert wurden, sind ab Mitte Februar 2024 nicht mehr lizenziert.

Um was geht es überhaupt?

Wir mögen Webfonts und wir sind stets darum bemüht, unseren Kunden einen kompletten Service zu bieten. Deswegen haben wir für euch schon seit über zehn Jahren Lizenzen für Webschriften über fonts.com angeboten. Über diese Plattform werden Lizenzen für unterschiedlichste Schriften angeboten, unter anderem auch Webschriften. Ein Abo-Modell stellte die Webschriften nicht anhand von verwendeten Domains, sondern anhand von Pageviews, also Anzahl Besuche von Webseiten, zur Verfügung. Damit konnten wir diese Pageviews auf alle unsere Webseiten-Projekte verteilen. Die Anzahl unterschiedlicher Domains war dabei egal.

Ab 2024 wird fonts.com in monotypefonts.com übertragen. Das von uns verwendete Abo-Modell wird es auf der neuen Plattform nicht mehr geben. Darum können wir künftig keine Lizenzen mehr zur Verfügung stellen und die Webschriften, welche wir über fonts.com eingebunden haben, verlieren ihre Lizenz. Mit den Abo-Modellen der neuen Plattform können maximal 10 Schriften produktiv (also online) verwendet werden. Das bedeutet de facto, dass die Lizenz für Webschriften von den Webseiteninhaber:innen gekauft werden müssen. Dies ist bei den meisten anderen Anbieter, wie z.B. Adobe Fonts schon seit längerem der Fall. Darum benötigen wir künftig beim Start des Projektes die lizenzierten Webschriften, die im Webdesign verwendet werden sollen. Doch zuerst die Informationen für bestehende Webseiten.

Das Vorgehen bei bestehenden Webseiten

Mit dem Zeitpunkt des Löschens unseres fonts.com Kontos werden alle darüber eingebundenen Schriften ihre Lizenz verlieren. Bei Webseiten mit Webfonts von fonts.com, werden deren Schriften ab Mitte Februar rechtlich nicht mehr korrekt eingebunden sein. Um unsere Kund:innen vor rechtlichen Schritten zu schützen, behalten wir uns vor, die eingebundenen Schriften ab Februar zu entfernen und durch eine ähnliche Standardschrift zu ersetzen.

Welche Möglichkeiten gibt es, um dies zu verhindern?

Möglichkeit #1Bestehende Schriften behalten

Die bestehenden Webfonts werden weiter genutzt. Dazu muss eine neue Lizenz gekauft werden. Wie diese Schrift lizenziert werden kann, ist von Schrift zu Schrift unterschiedlich. Da die Abos von Monotypefonts eher für grosse Firmen oder für Personen in kreativen Berufen ausgerichtet sind, macht es für Webseitenbesitzer:innen in den meisten Fällen mehr Sinn, die Webfonts über eine andere Plattform von Monotype zu lizenzieren: myfonts.com. Oder, falls möglich, die Lizenzen direkt bei den Schriftenherstellern zu beziehen. Damit die richtige Lizenz ausgewählt werden kann, solltest du vorgängig abschätzen, wie oft die Webseite pro Monat aufgerufen wird.

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Möglichkeit #2Neue Schrift verwenden

Viele Schriftklassiker wie z.B. DIN, Avenir, Neue Helvetica, Frutiger oder Calibri müssen bei einem der Monotype Plattformen (myfonts.com, linotype.com) lizenziert werden. Da dort meistens jährliche Gebühren anfallen, macht eine neue Schrift mit einfacheren Lizenzierungsmöglichkeiten teilweise Sinn. Oder es können gleich Schriften von Google Fonts verwendet werden, wo gar keine Kosten für die Lizenzierung anfallen. Bitte beachtet aber, dass das Ersetzen mit neuen Schriften bei uns einen einmaligen Mehraufwand generiert, den wir verrechnen müssen.

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Egal für welche Möglichkeit du dich entscheidest, wir müssen die Schriften in jedem Fall neu einbinden. Wir analysieren momentan die betroffenen Webseiten und deren eingebundenen Schriften und Schriftschnitte. Danach werden wir euch eine Liste zusenden, damit ihr uns die neu lizenzierten Schriften zu stellen könnt. Welche Dateien dies sind, erfahrt ihr weiter unten. Wir rechnen damit, dass wir euch bis spätestens Anfang Januar sagen können, welche eurer Kunden es betreffen wird.

Uns ist bewusst, dass dies sehr kurzfristig ist und wir generieren auch ungerne Aufwand. Unsere Bedürfnisse werden jedoch durch kein neues Angebot von Monotypefonts abgedeckt. Darum gibt es keine andere Möglichkeit als die verwendeten Schriften neu zu lizenzieren oder zu ersetzen. Auch wird die knappe Frist nicht durch uns verursacht, da wir erst kürzlich über das genaue Vorgehen informiert wurden.

Was bedeutet das für künftige Projekte?

Wie bereits erwähnt, benötigen wir künftig beim Start eines neuen Projektes in fast jedem Fall die Schriftdateien und eine Bestätigung, dass diese korrekt lizenziert wurden. Die Ausnahme sind Schriften von Google Fonts. Diese Schriften sind frei verfügbar und wir können sie direkt von Google Fonts beziehen.

Welche Schriftdateien benötigen wir von euch?

Die gängigsten Formate für Webfonts sind:

  • EOT

  • TTF/OFT

  • WOFF und WOFF2

Grundsätzlich hat sich WOFF als Standard etabliert. WOFF2 ist der Nachfolger von WOFF und verwendet ein effizienteres Kompressionsverfahren und wird darum schneller geladen. Das verwendete Verfahren heisst übrigens Brotli und ist der Nachfolger von Zopfli (???). Item, mit WOFF und WOFF2 werden alle modernen und relevanten Browser unterstützt. Dieses Format wird auch bei allen Webfontsanbietern mitgeliefert. Falls eine Webseite noch den Internet Explorer 9 unterstützen soll, muss die Schrift zusätzlich im EOT Format hinterlegt werden. Sollte dies also auf einer eurer Webseiten zutreffen, muss bei der Auswahl der Font darauf geachtet werden, dass das Schrift-Paket ein EOT Format beinhaltet.
 

Apropos Google Fonts. Wir binden diese Schriften standardmässig in einer Art ein, welche den Anforderungen des revidierten Datenschutzgesetzes und damit auch der DSGVO entspricht.

Ist etwas unklar? Kein Problem, melde dich ungeniert bei uns:

Momentan sind unsere Webseiten von einer Störung betroffen.
Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung zur Behebung der Probleme.